Heinrich und Helene Brunner

Um 1830, Jüdisches Museum Hohenems, Nachlass Carlo Alberto Brunner
Um 1830, Jüdisches Museum Hohenems, Nachlass Carlo Alberto Brunner

Heinrich Brunner (1784 – 1867) wurde als Henle Wolf in Hohenems geboren.  Als Juden zum Tragen eines Familiennamens verpflichtet wurden, nahm er wie sein Bruder Arnold den Namen Brunner an. Er wurde Metzger und Viehhändler wie sein Vater und heiratete 1811 Helene Marx (1785-1855) aus Reckendorf in Bayern. Der ehelichen Arbeitsteilung des frühen 19. Jahrhunderts entsprechend führte Heinrich die Geschäfte außer Haus, während Helene die Leitung des Haushaltes und die Erziehung der Kinder nach den religiösen Vorschriften oblag, aber auch die Vertretung ihres Mannes während der wohl oft längeren Zeiten seiner Abwesenheit. Heinrich und Helene Brunner hatten neun Kinder, von denen vier Anfang der 1830er-Jahre dauerhaft nach Triest auswanderten und dort das Triester Wirtschaftsimperium der Brunners begründeten. Vermutlich gab er seinen Beruf als Metzger auf und eröffnete 1836 selbst ein Geschäft für Kolonialwaren in Triest, lebte aber nach wie vor in Hohenems. Hier war er als Mitglied des Gemeinderats der Israelitischen Kultusgemeinde, als Vorsitzender der Armenkommission und als Verwaltungsrat der Beerdigungsbruderschaft der Hohenemser Gemeinde aktiv. Als erster „Brunner“ nimmt er in dem vermutlich von seinem Enkel Lucian in Auftrag gegebenen Stammbaum die Rolle des Stammvaters ein.

Stammbaum der Familie Heinrich Brunner, Aus dem Nachlass von Lucian Brunner, Francesca Brunner-Kennedy, Virginia