Gina Segré-Brunner

Tasse mit Untertasse von Gina Segré-Brunner. Jüdisches Museum Hohenems, Nachlass Carlo Alberto Brunner

Gina Segrè (1867-1948) entstammte einer jüdischen Industriellenfamilie aus Triest. Ihr Bruder Salvatore Segrè engagierte sich schon früh für die irredentistische Bewegung, die die Loslösung Triests vom Habsburgerreich und den Anschluss an Italien forderte, während die wachsende Zahl slowenischer Arbeiter in der Stadt auf die panslawische Bewegung setzten.
Für seine Hilfe für Flüchtlinge, die im Ersten Weltkrieg vor der österreichischen Armee geflohen waren, wurde er 1919 zum Baron geadelt und trug fortan den Namen Segrè-Sartorio. Auch seine Schwester Gina, die 1888 Rodolfo Brunner geheiratet hatte, war leidenschaftliche Anhängerin des Irredentismus (der Bewegung der „Unerlösten“) und stand damit im politischen Gegensatz zu ihrem Ehemann. Rodolfo und Gina Brunner bekamen vier Kinder, ihr älterer Sohn Guido fiel im Ersten Weltkrieg im Kampf gegen Österreich, was dazu führte, dass seine Eltern kaum mehr ein Wort miteinander sprachen. 1937 wurde Gina Brunner zur Präsidentin des Nationalverbandes der Mütter und Witwen der Kriegsopfer ernannt. Das Geschirr, vermutlich von Gina Segrè in die Ehe eingebracht, trägt das alte Familienwappen der Segrès mit dem Spruch „Omnia pro patria libenter“.