Die Heimatlosen: Ursula Hirschmann und die Geburt des Europäischen Föderalismus

Europäisches Tagebuch, 8.1.2023:

Heute vor 32 Jahren starb Ursula Hirschmann

von Hanno Loewy

Ursula Hirschmann

Geboren wurde Ursula Hirschmann am 2. September 1913 in Berlin in eine bürgerliche jüdische Familie. Wie ihr Bruder Albert Otto Hirschmann begann sie dort ihr Studium der Volkswirtschaftlslehre – und trat 1932 der Jugendorganisation der SPD bei, deren Politik ihr bald nicht entschieden genug im Kampf gegen den Nationalsozialismus war. So suchte sie die Nähe zu kommunistischen Mitstreitern.

1933 mussten Ursula Hirschmann und ihr Bruder nach Paris emigrieren, wo sie mit der Gruppe „Neu Beginnen“ in Berührung kam.

Studienausweis von Ursula Hirschmann, www.risorgimentofirenze.it

Vor allem aber traf sie den jungen italienischen Philosophen und Sozialisten Eugenio Colorni wieder, dem sie schon 1931 in Berlin begegnet war. Gemeinsam zogen sie nach Triest, wo Colorni seit 1934 einen Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik innehatte. Auch Colorni entstammte einer jüdischen Familie, hatte sich in seiner Jugend gar für den Zionismus interessiert – doch für beide wurde nicht ihr Judentum und auch nicht der Kommunismus, sondern die Einheit Europas zum Lebensthema, auch wenn Colorni nicht einmal die Geburt der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) im Jahre 1957 erleben durfte.

1935 heirateten Hirschmann und Colorni in Triest und schlossen sich dem antifaschistischen Widerstand an. Colorni gehörte bald zum inneren Zirkel der Sozialistischen Partei und veröffentlichte unter Pseudonym Beiträge zur Sozialpolitik. Doch im September 1938 wurde Colorni verhaftet und nach Haft in verschiedenen Gefängnissen 1939 auf die Gefangenen-Insel Ventotene verbannt, wohin Ursula Hirschmann ihm folgen durfte. Sie trafen dort auf Altiero Spinelli und Ernesto Rossi, die sich ebenfalls mit Ideen der Europäischen Einigung auseinandersetzten. Gemeinsam entstand das Ventotene-Manifest „für ein freies und vereintes Europa“‚ das heute als eines der bedeutendsten Dokumente auf dem langen Weg zum Europäischen Föderalismus gilt. Darin heißt es unter anderem:

„Es gilt, einen Bundesstaat zu schaffen, der auf festen Füßen steht und anstelle nationaler Heere über eine europäische Streitmacht verfügt. Es gilt endgültig mit den wirtschaftlichen Autarkien, die das Rückgrat der totalitären Regime bilden, aufzuräumen. Es braucht eine ausreichende Anzahl an Organen und Mitteln, um in den einzelnen Bundesstaaten die Beschlüsse, die zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Ordnung dienen, durchzuführen. Gleichzeitig soll den Staaten jene Autonomie belassen werden, die eine plastische Gliederung und die Entwicklung eines politischen Lebens, gemäß den besonderen Eigenschaften der verschiedenen Völker, gestattet.“

Manifesto Movimento Federalista Europeo, 1943
Altiero Spinelli Institute for Federalist Studies

Auch Altiero Spinelli hatte sich vom autoritären Kommunismus abgewandt und vertrat nun eine radikale Vision Europäischer Einheit, die sowohl eine soziale Integration, als auch eine wirkliche europäische Demokratie bedeuten sollte, auf der Basis von Gleichheit und Recht. Auch gegenüber der sich in den 1950er Jahren vor allem über Wirtschaftsinteressen formierenden Europäischen Gemeinschaft hielt er an dieser Vision fest. Von 1976 bis zu seinem Tod 1986 sollte Spinelli als Abgeordneter im Europäischen Parlament für eine Europäische Verfassung und die Aufwertung des EU-Parlaments zur tatsächlichen Vertretung eines europäischen Souveräns kämpfen. Zuvor hatte er schon als italienisches Mitglied der Europäischen Kommission (1970-1976) die Einrichtung des Europäischen Rates als Bühne der nationalen Interessen als Rückschritt und Schwächung des Integrationsprozesses kritisiert.
Mit der ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments sah Spinelli den Moment gekommen, konkrete Schritte zur Erarbeitung einer Europäischen Verfassung zu unternehmen.

Alberto Spinelli, 1984
© European Union – EP

Und tatsächlich nahm am 14. Februar 1984 das EU-Parlament Spinellis Entwurf für eine Europäische Verfassung  an, der dem europäischen Parlament  legislative Kompetenzen zuwies, die weit über das hinausgingen, was bis jetzt Realität geworden ist. Doch die Initiative wurde von den nationalen Regierungen im Keim erstickt. Keines der nationalen Parlamente leitete das im Entwurf vorgesehen Zustimmungsverfahren ein. Spinelli, 1984 noch einmal ins EU-Parlament gewählt, starb am 23. Mai 1986 resigniert in Rom.

Was noch heute ein unerfüllter Traum ist, schien im Zeichen des Weltkriegs und der Vernichtung des alten Europas eine reale, ja die einzige Hoffnung. Und bis heute ist der Geist des Ventotene-Manifest eine Flaschenpost, die auf dem europäischen Meer treibt.
Damals gelang es immerhin, den Text aufs Festland zu bringen. Ursula Hirschmann schmuggelte das auf Zigarettenpapierchen festgehaltene Manifest in einem gebratenen Hühnchen von der Insel Ventotene an Land und bearbeitete den Text redaktionell. Gemeinsam mit Ernesto Rossis Frau Ada und Spinellis Schwestern Fiorella und Gigliola gelang es Ursula Hirschmann auch, das Manifest 1941 unter den Widerstandsgruppen und auf Flugblättern in Rom und Mailand zu verbreiten. 1942 erreichte das Manifest die Schweiz und Frankreich und 1943 zirkulierte eine deutsche Übersetzung von Ursula Hirschmann im Deutschen Reich. Hirschmann war darüberhinaus auch an der Herausgabe der Untergrundzeitschrift L‘Unita Europea beteiligt, die 1943 zum ersten Mal erschien.

L’Unita Europea

Im Mai 1943 floh Colorni, mittlerweile seit 1941 im süditalienischen Melfi interniert, nach Rom, wo er im Versteck als Flüchtling lebte. Und es gelang ihm auch, im August am geheimen Gründungstreffen des Movimento Federalista Europeo in Mailand teilzunehmen, das Alberto Spinelli organisiert hatte. Doch im Mai 1944, wenige Tage vor der Befreiung durch die Alliierten, wurde Colorni in Rom von einer Patrouille angehalten und erschossen. Auch Leone Ginzburg und Guglielmo Jervis, die zu den Gründern des MFE zählten, kamen in diesen Monaten des bewaffneten Kampfes in Italien ums Leben.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Hirschmann und Colorni sich schon getrennt. Gemeinsam mit Alberto Spinelli war Ursula Hirschmann in die Schweiz aufgebrochen, um von Genf aus, die Aktivitäten der Föderalistischen Bewegung neu zu organisieren. Und schließlich heirateten beide.
Im März 1945 waren Spinelli und Hirschmann auch gemeinsam in Paris an der Organisation der Konferenz für eine Europäische Föderation beteiligt, an der auch George Orwell, Albert Camus, Louis Mumford und viel andere prominente Intellektuelle teilnahmen – und sich bald angesichts der Spaltung Europas in Ost und West und dem beginnenden kalten Krieg resigniert von diesem Projekt abwandten.
Die Gründung der Europäischen Gemeinschaft sollte in den kommenden Jahren zunächst ein Wirtschaftsprojekt werden.

Ursula Hirschmann und Eugenio Colorni mit ihrer Tochter Silvia, auf Ventotene

Neben alledem brachte Ursula Hirschmann sechs Töchter zur Welt, drei von Eugenio Colorni (Silvia, Renata und Eva) und drei von Altiero Spinelli (Diana, Barbara, Sara). Eva Colorni würde später einmal den indischen Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen heiraten.

Hirschmann und Spinelli blieben ihr Leben lang ihrem europäischen Aktivismus treu. Spinelli als EU-Politiker – und Ursula Hirschmann als Vorkämpferin einer europäischen Frauenbewegung. Hirschmanns Bruder Albert, der während des Kriegs mit Varian Fry die Flüchtlingsroute über die Pyrenäen organisiert hatte, wurde hingegen in den USA zu einem der bedeutendsten Wirtschaftswissenschaftler.
In ihrem Briefwechsel mit Natalia Ginzburg in den 1970er Jahren reflektierte Ursula Hirschmann ihre eigene Identität und Heimatlosigkeit mit radikaler Ehrlichkeit und schonungsloser Kritik am neuen Nationalismus, der schon damals überall blühte: „selbst in Israel wird er die vergifteten Früchte tragen“, schreibt sie an Ginzburg im Oktober 1972, „die er überall hervorgebracht hat: auffällige Erfolge, weniger auffällige, aber tiefe Wunden, ein Geist der Rache, der Vergeltung und so weiter bis zu neuen Völkermorden.”

1975 gründet sie in Brüssel die Femmes pour l’Europe, die sich auf konkrete Themen konzentrieren wollten, von der Förderung des Zugangs zur Ausbildung und der Verteidigung der Lohngleichheit bis hin zum Kampf für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Immigrantinnen und Frauen in Entwicklungsländern. Doch noch im selben Jahr erleidet sie eine Hirnblutung von der sie sich nie ganz erholen wird.

Am 8. Januar 1991 stirbt Ursula Hirschmann in Rom. Ihre Autobiographie Noi senza Patria (Wir Heimatlosen) erscheint zwei Jahre später. Darin zog sie das Resumee ihrer europäischen Existenz.
„Ich bin keine Italienerin, auch wenn ich italienische Kinder habe, ich bin keine Deutsche, auch wenn Deutschland einst meine Heimat gewesen ist. Ich bin nicht einmal Jüdin, auch wenn es reiner Zufall war, dass ich nicht gefangen genommen und in einem dieser Öfen in einem der Vernichtungslager verbrannt wurde. Wir „déraciné”, die „Entwurzelten“ Europas, die wir öfter die Grenze als unsere Schuhe wechselten, wie Brecht schreibt, dieses Königreich der Entwurzelten, auch wir haben nichts anderes mehr zu verlieren, als unsere Ketten in einem Vereinigten Europa, deswegen sind wir Föderalisten.“

Quellen:
Silvana Boccanfuso, Ursula Hirschmann – Una donna per l’Europa, 2019;
https://europeanmemories.net/stories/ventotene-80/ (8.1.2023);
https://www.thefederalist.eu/site/index.php/en/essays/2505-the-ventotene-manifesto-and-the-birth-of-the-movimento-federalista-europeo-within-the-italian-resistance (8.1.2023)

 

Benno Wolf: Von der Höhlenforschung zum Naturschutz

Europäisches Tagebuch, 6.1.2023: Heute vor 80 Jahren stirbt Benno Wolf im KZ Theresienstadt.

von Friedhardt Knolle

1945 endete in Europa ein Unrechtsstaat, der – neben all seinen Menschheitsverbrechen – auch den Einsatz für den Naturschutz auf katastrophale Weise zurückwarf. Mit der Gleichschaltung aller Vereinigungen war ein Klima der Denunzierung und Unterdrückung geschaffen worden, das schon lange vor dem Krieg die freie Forschung mehr oder weniger zum Erliegen brachte. Naturschützer und Forscher, die sich widersetzten oder nicht genehm waren, wurden ausgegrenzt und verfolgt. Dies traf auch einen der Pioniere des Naturschutzes in Deutschland: den Juristen und Höhlenforscher Dr. Benno Wolf.

Benno Wolf
Foto: Franz Mühlhofer, Archiv VdHK

Wolf wurde 1871 in Dresden geboren. Er hatte jüdische Vorfahren, war aber evangelisch getauft. Wolf studierte Jura und kam nach Referendarszeiten im Rheinland und Hessen im Jahre 1912 nach Berlin-Charlottenburg, wo er seitdem als Richter am dortigen Landgericht tätig war. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dort dem Naturschutz, denn seine Berufung auf eine der begehrten Stellen in der Reichshauptstadt war auch erfolgt, weil er sich bereit erklärt hatte, neben seiner richterlichen Tätigkeit ehrenamtlich als juristischer Berater bei der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege zu arbeiten. Als am 7. Dezember 1912 in Berlin die fünfte Konferenz für Naturdenkmalpflege in Preußen stattfand, hob Prof. Dr. Hugo Conwentz, seines Zeichens Geheimer Regierungsrat, in seiner Eröffnungsrede dieses Engagement besonders hervor. Schließlich trug das erste preußische Naturschutzgesetz von 1920 in weiten Teilen die Handschrift von Benno Wolf. Auf dessen Grundlage ergingen im Gefolge besondere Verordnungen zum Tier- und Pflanzenschutz und zur Schaffung von Naturschutzgebieten. 1933 kam Benno Wolf seiner drohenden Entlassung durch die neuen Machthaber mit einem freiwilligen Abschiedsgesuch zuvor.

Bereits seit 1898 hatte sich Benno Wolf selbst auch intensiv mit der Höhlenforschung beschäftigt und war rasch dafür bekannt geworden. Er vollbrachte nicht nur für seine Zeit befahrungstechnische Höchstleistungen, z.B. in slowenischen Schachthöhlen, sondern entwickelte sich aufgrund seiner vielen Kontakte zum Nestor der deutschen Höhlenforschung: Wolf vermittelte Experten aus dem In- und Ausland für höhlenkundliche Projekte, beschaffte Geld für Forschungsvorhaben, publizierte einen weltweiten Höhlentierkatalog, redigierte die Hauptverbandszeitschrift bis 1937 und war Nestor sowie langjähriges Vorstandsmitglied des Hauptverbandes Deutscher Höhlenforscher. Um den Verband politisch nicht zu sehr zu exponieren, legte Wolf seine Funktionen jedoch rechtzeitig in andere Hände.

Vor allem besaß Wolf aber eine wertvolle und umfangreiche private höhlenkundliche Bibliothek, die ihm als Grundlage für die Arbeit an einem Welthöhlenverzeichnis diente – einem heute kaum mehr vorstellbaren Projekt. Mit der Untertageverlagerung von Teilen der NS-Rüstungsproduktion weckte dieses Material auch die Begehrlichkeiten der Nazi-Schergen. So schrieben seine Gegner damals, dass man „diesen Wolf endlich von der Bildfläche verschwinden lassen sollte, um seiner Unterlagen habhaft zu werden“.

So wurde Benno Wolf im Juli 1942 als 71jähriger im Berlin von der Gestapo verhaftet und nach Theresienstadt deportiert, wo er infolge der unmenschlichen Haftbedingungen im Januar 1943 starb.

Im Gedenken an den Nestor der deutschen Höhlenforschung und ersten deutschen Höhlenforscher von internationalem Format vergibt der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher seit 1996 den ideellen Dr.-Benno-Wolf-Preis. Mit diesem werden nicht nur besondere Leistungen im Höhlenschutz und in der Höhlenforschung gewürdigt, sondern es soll auch ein Zeichen gegen Intoleranz und Unfreiheit in der wissenschaftlichen Forschung gesetzt werden.

 

“Die letzten Europäer” im Jüdischen Museum München

Europäisches Tagebuch, 22.11.2022: Heute eröffnete die Ausstellung “Die letzten Europäer. Jüdische Perspektiven auf die Krisen einer Idee” im Jüdischen Museum München.

Bis zum 21. Mai 2023 wird hier eine erweiterte Fassung der Hohenemser Ausstellung gezeigt, mit zusätzlichen Themenstationen, Medieninszenierungen und einer großen Installation des Künstlers Arnold Dreyblatt, die extra für die Münchner Ausstellung entstanden ist.

Zur Eröffnung sprachen Katrin Habenschaden, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems, Felicitas Heimann-Jelinek und Michaela Feurstein-Prasser, Kuratorinnen der Ausstellung, und Bernhard Purin, Direktor des Jüdischen Museums München.

Photo: Daniel Schvarcz

Felicitas Heimann-Jelinek und Michaela Feurstein-Prasser,
Photo: Daniel Schvarcz

Photo: Daniel Schvarcz

Photo: Eva Jünger

Arnold Dreyblatt, Photo: Daniel Schvarcz

Foto: Daniel Schvarcz

Photo: Daniel Schvarcz

Die letzten Europäer, Photo: Daniel Schvarcz

Photo: Daniel Schvarcz

Photo: Daniel Schvarcz

Photo: Eva Jünger

Photo: Daniel Schvarcz

Paul Grüninger und die Flüchtlingspolitik

Europäisches Tagebuch, 22.02.2022: Heute vor 50 Jahren starb Paul Grüninger, der Schweizer Polizeihauptmann, dem viele hundert jüdische Flüchtlinge 1938-39 ihr Leben verdankten.

Paul Grüninger

Grüninger gehörte zu den wenigen Schweizer Beamten, die sich der offiziellen Politik der Schweiz, die die Abwehr der Flüchtlinge an allen Grenzen betrieb, offen widersetzten. Und dies auch in jenen folgenreichen Augusttagen des Jahres 1938, als die Schweizer Flüchtlingspolitik ihren Niederschlag selbst in den Maßnahmen des Deutschen Reiches finden sollte.

Am 17. August 1938 lädt Heinrich Rothmund, Chef der Fremdenpolizei im Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement die kantonalen Polizeidirektoren nach Bern ins Zimmer 86 des Parlamentsgebäudes. Die außerordentliche Konferenz soll die Lage an der Grenze beraten und den Umgang mit der wachsenden Zahl von Flüchtlingen, die aus dem Deutschen Reich versuchen in die Schweiz zu gelangen. Einer der Teilnehmer ist der Hauptmann der Kantonspolizei von St. Gallen, Paul Grüninger.

Rothmund eröffnet die Konferenz mit einem Lagebericht, der die Situation dramatisch erscheinen lässt. Weit mehr als 1000 illegale Flüchtlinge befänden sich in der Schweiz. Und das Deutsche Reich würde nun auch an alle Österreicherinnen und Österreicher deutsche Pässe verteilen. Man müsse über eine Ausdehnung der für Österreicher geltenden Visumpflicht für alle Deutsche nachdenken. Der Züricher Polizeidirektor Robert Briner, seines Zeichens auch Präsident der Schweizerischen Zentralstelle für Flüchtlingshilfe, liefert das von Rothmund erwartete Stichwort:

„Können wir unsere Grenzen nicht besser verschließen? Die Entfernung der Flüchtlinge ist schwieriger als ihre Fernhaltung.“

Der St. Galler Regierungsrat Valentin Keel spricht von der „Kulturschande der Judenverfolgung“ in Deutschland, eine Bemerkung, die ins Protokoll nicht aufgenommen wird. Der Thurgauer Polizeichef Ernst Haudenschild weiß darauf folgende Antwort:

„Die grösste Strafe für die deutschen Behörden ist die Zurückschiebung aller Flüchtlinge. Heute beschäftigen uns die Juden, in einigen Monaten wohl andere Flüchtlinge aus Deutschland. Unsere kantonale Regierung hat uns strikte Weisung erteilt, alle Flüchtlinge abzuweisen. Wir haben keine politischen und keine jüdischen Flüchtlinge in unserem Kanton. Man mag in Bern befehlen und beschliessen, was man will, unser Kanton wird keine Flüchtlinge zulassen.“

Der einzige, der in dieser Schweizer Flüchtlingskonferenz offenen Widerspruch wagt, ist Paul Grüninger:

„Die Ausführungen des Vorredner überraschen. Die Rückweisung der Flüchtlinge geht schon aus Erwägungen der Menschlichkeit nicht. Wir müssen viele hereinlassen. Wir haben ein Interesse daran, diese Leute möglichst zusammen zu erhalten, damit die Kontrolle erfolgen kann und ebenfalls aus hygienischen Gründen. Wenn wir die Leute abweisen, kommen sie eben ‚schwarz‘ und unkontrollierbar. Vollkommene Abschließung der Grenze ist nicht möglich.“[1]

Vorsichtige Unterstützung für Grüninger kommt vor allem vom Vertreter Graubündens, Departementssekretär Dr. Bühler. Auch die sozialdemokratischen Vertreter aus Basel und Schaffhausen, Polizeidirektor Brechbühl und Regierungsrat Bührer, sprechen sich – vorläufig – gegen rücksichtslose Abschiebungen und Zurückweisungen aus. Die übrigen fordern, ganz im Sinne Rothmunds, die sofortige Schließung der Grenzen.

In der folgenden Pressemitteilung ist von den abweichenden Meinungen nicht mehr die Rede. Einmütig habe man die Grenzschließung gegenüber Flüchtlingen beschlossen. Zwei Tage später wird den Polizeidirektoren mitgeteilt,

„dass eine weitere Zureise von illegalen Flüchtlingen nicht geduldet werden könne. (…) Da die Ostgrenze namentlich bei Diepoldsau schwer zu schützen ist, wurde die dortige Grenzkontrolle aus den Beständen der freiwilligen Grenzschutzkompagnien verstärkt.“[2]

Paul Grüninger, der sich in der Konferenz offen gegen die Grenzschließung ausgesprochen hat, ist zu diesem Zeitpunkt schon seit Wochen mit den Anordnungen aus Bern im Konflikt.

1891 in St. Gallen geboren, hatte Grüninger zunächst eine Laufbahn als Primarlehrer eingeschlagen. Und als leidenschaftlicher Fußballer hatte er mit seinem Team, dem St. Galler Club FC Brühl, 1915 als Linksaußenstürmer die Schweizer Meisterschaft gewonnen. 1919 wechselt Grüninger in den Polizeidienst, wo er 1925 zum Kommandanten der St. Galler Kantonspolizei aufsteigt. Und Präsident seines Fußballvereins wird.

Alice und Paul Grüninger bei ihrer Hochzeit, 1921

1938 ist Grüninger mit der Not der Flüchtlinge konfrontiert. Zunächst reagiert er unentschieden, dann gehorcht er immer stärker seinem Mitgefühl. Immer wieder kommen Flüchtlinge, denen es gelungen ist illegal über die Grenze zu gelangen, in sein Büro in St. Gallen und bitten um eine Aufenthaltsgenehmigung, immer öfter wird er selbst an die Grenze gerufen um an Ort und Stelle zu entscheiden. Und meistens entscheidet er zugunsten der Flüchtlinge. Die Israelitische Flüchtlingshilfe unter Sidney Dreyfus richtet in St. Gallen ein eigenes Büro ein. Anfang August reichen die Flüchtlingsquartiere in Privatunterkünften und Pensionen nicht mehr aus. In Diepoldsau richtet Grüninger in einem leerstehenden Stickereilokal ein Flüchtlingslager ein. Die Kosten dafür muss die Israelitische Flüchtlingshilfe tragen, wie auch sonst für die Versorgung der Flüchtlinge. Schließlich beginnt Grüninger auch damit, Wertgegenstände für die Flüchtlinge über die Grenze zu schmuggeln.
Als mit der Grenzschließung am 18. August die Anweisung kommt, niemand mehr aufzunehmen, bleibt Grüninger und Dreyfus nur noch die Wahl, die Ankunft jener Menschen zurückzudatieren, denen der Grenzübertritt danach noch gelingt. Es sind diese lebensrettenden „Amtspflichtverletzungen“ und „Urkundenfälschungen“, für die Paul Grüninger bald darauf entlassen und vor Gericht gestellt werden wird.

Vertreter der Schweiz verhandeln hingegen mit den Deutschen über die von Rothmund geforderte Visumpflicht. Die deutsche Seite schlägt eine Kennzeichnung der Pässe von Juden vor und fordert auch von der Schweiz, das gleiche zu tun.

Eine generelle Kennzeichnung von jüdischen Schweizer Bürgern kommt für Rothmund nicht in Frage. Was die Flüchtlinge angeht, so ist Ihm ist freilich eine andere Lösung lieber, nicht so anstößig in den Augen der Weltöffentlichkeit, aber genauso effektiv: eigene Kontrollen, wer jüdisch ist und wer nicht. Vier Wochen nach der Konferenz berichtet er am 15. September 1938 dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement:

„Es ist uns bis heute gelungen, durch systematische und vorsichtige Arbeit die Verjudung der Schweiz zu verhindern. (…) Haben wir das Visum, so ist Deutschland vollkommen frei, den Emigranten Papiere zu geben, wie es will, und braucht sie auch nicht als solche zu bezeichnen. Wir würden sie herausfinden unter denen, die nicht in der Lage wären, einen Arierausweis, ein Mitgliedbuch der Partei, der deutschen Arbeitsfront (…) usw. vorzulegen. (…) An der Grenze hätten wir eine saubere Ordnung.“[3]

Erinnerung an Paul Grüninger in der Ausstellung “Die letzten Europäer”

Die deutsche Seite will freilich eine generelle Visumpflicht für alle Reichsbürger nicht hinnehmen. So einigt man sich schließlich auf den J-Stempel in den Pässen deutscher Juden. Die Stigmatisierung wird amtlich. Im Januar schreibt Rothmund befriedigt an den Schweizer Gesandten in Den Haag, Arthur-Edouard de Pury:

„Wir haben nicht seit zwanzig Jahren mit dem Mittel der Fremdenpolizei gegen die Zunahme der Überfremdung und ganz besonders gegen die Verjudung der Schweiz gekämpft, um uns heute die Emigranten aufzwingen zu lassen.“[4]

Anfang 1939 wächst der Druck auf Grüninger, wie auch auf Regierungsrat Keel, der um seine Wiederwahl fürchten muss. Rothmund verlangt eine Untersuchung der ihm zugetragenen „Unregelmäßigkeiten“ im Kanton St. Gallen. Und der Vaterländische Verband droht damit, den „Skandal“ illegaler Einreisen öffentlich zu machen. Am 3. April 1939 wird Grüninger suspendiert, schließlich unehrenhaft unter Entziehung seiner Pensionsansprüche entlassen. 1940 folgt seine Verurteilung zu einer Geldstrafe. In der Folge mehren sich die Versuche Grüninger auch moralisch zu denunzieren. Haltlose Unterstellungen machen die Runde. Ihm wird vorgeworfen, sich persönlich bereichert zu haben. Ja Sympathien für die Nationalsozialisten werden ihm nun nachgesagt. Die Schweizer Polizei lässt ihn beschatten. Doch nichts bleibt von diesen Denunziationen übrig, als manche Gerüchte, die noch viele Jahre nach seinem Tod absurden Widerhall in rechtsgerichteten Schweizer Medien finden.

Grüninger ist 1940 nicht nur entehrt, sondern auch mittellos. Die Jüdische Gemeinde traut sich nicht, ihn offen zu unterstützen. Die Flüchtlingshilfe insgesamt ist bedroht. Der Textilindustrielle Elias Sternbuch, Schwager von Recha Sternbuch, gibt ihm schließlich eine Stelle als Regenmantelverkäufer in Basel. (Seine Reisen nach Basel erregen den Argwohn der ihn beschattenden Detektive. Niemand kommt auf den naheliegenden Gedanken, dass er dort für jüdische Freunde tätig ist.)

Doch als Geschäftsmann taugt Grüninger nicht. Nach vergeblichen Versuchen als Handelsvertreter wird er in den 1950er Jahren wieder Primarlehrer in Au im Rheintal, aushilfsweise, bis zu seiner Pensionierung als verarmter und verfemter Privatier. Erst am Ende der 1960er Jahre beginnt man sich wieder ein wenig für ihn und seine Rolle als Retter zu interessieren.

Paul Grüninger um 1970

Doch die Versuche, sein Wirken anzuerkennen, bleiben unbeholfen, ja peinlich. 1970 bedankt sich die Regierung des Kanton St. Gallen bei ihm – konsequenzenlos – fürs eine „menschliche Haltung“. Der Vorstand der Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds tut sich besonders schwer, hin und hergerissen zwischen einem schlechten Gewissen und den immer noch kursierenden Denunziationen. Im September 1971 erhält Grüninger eine Anerkennung von Yad Vashem als «Gerechter unter den Völkern». Schon im Mai ist erste Fernsehdokumentation auf Schweizer Bildschirmen zu sehen: „Hauptmann Grüninger“. Grüninger wird interviewt und erklärt lakonisch, er würde das, was er getan hat, jederzeit wieder tun. Im Vorfeld schon droht der St. Galler Regierungsrat dem Schweizer Fernsehen, „sollte die St. Gallische Regierung in diesem Film angegriffen werden, müssen wir uns vorbehalten, aus der bisher mit Rücksicht auf Herrn Grüninger geübten Reserve herauszutreten.“

Am 22. Februar1972 stirbt Paul Grüninger in St. Gallen. Zwei Monate noch vor seinem Tod hat er auch aus Deutschland „Anerkennung“ erfahren. Bundespräsident Gustav Heinemann schenkt ihm einen Farbfernseher. Grüninger wird auf dem Ortsfriedhof von Au im Rheintal beigesetzt. Es wächst Gras über die Geschichte.

Das inzwischen neu gestaltete Grab von Paul Grüninger in Au, Kanton St. Gallen

Erst 1993 macht ein Buch von Stefan Keller, Grüningers Fall, wieder eine breite Öffentlichkeit auf seine Geschichte aufmerksam. Im gleichen Jahr wird Paul Grüninger nun endlich politisch rehabilitiert und bald darauf auch das Urteil gegen ihn aufgehoben. In Wien wird eine Schule nach ihm benannt, auch einige Straßen und Plätze, in St. Gallen, Hohenems oder Jerusalem. 1998 wird seine Familie entschädigt. Ruth Roduner, seine Tochter, gründet mit dem Geld die Paul Grüninger Stiftung, die seitdem Engagement für die Menschenrechte unterstützt.

2012 wird schließlich auch die Grenzbrücke über den Alten Rhein zwischen Hohenems und Diepoldsau nach ihm benannt. Zugegen war neben Robert Kreutner, der 1938 mit seiner Familie über die Grenze bei Hohenems geflohen war, auch Ruth Roduner-Grüninger, Paul Grüningers Tochter. Auch sie ist vor wenigen Wochen, am 29.12.2021 verstorben, in ihrem 101. Lebensjahr. [5]

Einweihung der Paul Grüninger Brücke, 2012, mit Ruth Roduner-Grüninger und Robert Kreutner

[1] BAR E 4260 (C) 1969/146 Band 6: Konferenzen der kantonalen Polizeidirektoren, Protokoll der Sitzung vom 17. Aug. 1938 in Bern. (zit. nach Jörg Krummenacher, Flüchtiges Glück. Zürich 2005, S. 117f.)

[2] Zitiert nach Stefan Keller, Grüningers Fall. Zürich 1993, S. 50.

[3] Bericht des Chefs der Polizeiabteilung vom 15. September 1938 an das EJPD, zitiert nach: Carl Ludwig, Die Flüchtlingspolitik der Schweiz seit 1933 bis zur Gegenwart, Bern 1966/1957, S. 112

[4] Le Chef de la Division de Police du Département de Justice et Police, H. Rothmund, au Ministre de Suisse à La Haye, A. de Pury, 27. Januar 1939, Diplomatische Dokumente der Schweiz 1848-1945, Vol. 13 (1939-1940), Bern 1991, S. 22.

[5] Zu Paul Grüningers Geschichte siehe Stefan Keller, Grüningers Fall. Zürich 1993.

Die letzten Europäer – in Wien

Europäisches Tagebuch, 20.1.2022: Ausstellungseröffnung im Wiener Volkskundemuseum. Unsere Ausstellung “Die letzten Europäer. Jüdische Perspektiven auf die Krisen einer Idee” begibt sich auf Wanderschaft. Erste Station ist das Volkskundemuseum in Wien.
Pandemiebedingt findet die Eröffnung als Soft Opening statt. Die Reden werden verschoben… Aber im wunderbaren, experimentierfreudigen Museum ist die Ausstellung nun bis Montag, den 18. April 2022 zu sehen. Wieder eingerichtet von Martin Kohlbauer.

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Die letzten Europäer – im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Die letzten Europäer im Wiener Volkskundemuseum. Foto: kollektiv fischka/kramar

Kein Benzin – aber Zaubertrank

Boris Johnson am Parteitag der Torys

Europäisches Tagebuch, 6.10.2021: Großbritannien erlebt gerade ein seltsames Schauspiel. Seit Wochen leeren sich die Regale in den Supermärkten, weil die Lieferengpässe stetig dramatischer werden – und an den Tankstellen stauen sich die Automobile und es kommt zu Aggressionen und Handgreiflichkeiten entnervter Autofahrer. Das Benzin wird knapp, weil es nicht mehr im Land verteilt werden kann.
Der Grund dafür ist kein Geheimnis, es fehlt an Transportkapazitäten, denn die Arbeitskräfte sind nicht da. Keine Lastwagenfahrer aus Europa, keine Verteilung. Viele Fahrer sind während der Pandemie aufs Festland zurückgekehrt, und durch die neuen Bedingungen des Brexits können sie nicht mehr in Großbritannien arbeiten.

Die Regierung lässt sich nun so allerhand einfallen. Zum Beispiel verschickt sie landesweit Briefe an europäische Staatsbürger, die noch im Lande sind und laut Führerschein Fahrzeuge bis zu 7.5 Tonnen führen dürfen, ob sie nicht kurzfristig als Lastwagenfahrer einspringen wollen. Die Tageszeitung „Independent“ zitiert einen Deutschen mit den Worten, er würde doch lieber seinen Job bei einer Investmentbank behalten.

Nicht nur in Supermärkten und an den Tankstellen, auch in der Pflege ist die Krise unverkennbar, und sie trifft die Schwächsten. Denn natürlich sind auch die europäischen Pflegekräfte wie durch einen bösen Zauber verschwunden. Die Logistik der Schlachthöfe bricht nun ebenfalls schrittweise zusammen. Auch dort fehlen die Arbeitskräfte und viele Bauern beginnen ihre Schweine zu „keulen“. Schon warnt der Verband der Schweinebauern, bald müssten 120.000 Schweine grundlos getötet werden.

Premier Boris Johnson verkündet hingegen, wie großartig die britischen Fähigkeiten der Logistik seien, „our fantastic skill of logistics“. Und er lässt sich auf dem Parteitag der Torys, der britischen Konservativen feiern, als hätte er gerade ein goldenes Zeitalter für die britischen Inseln eingeläutet. Er verspricht höhere Löhne, höheres Wachstum, niedrigere Steuern. Die Realität sieht hingegen gerade anders aus. Die während der Pandemie gewährte Erhöhung der Sozialhilfe hat die Regierung wieder einkassiert.

Die Bevölkerung ruft Johnson jedenfalls auf, das Leben zu genießen, so wie Kabinettsmitglied Michael Cove, der vor einigen Wochen auf der Tanzfläche eines Nachtklubs in Aberdeen gesichtet wurde. Johnson hat seinen eigenwilligen Humor nicht verloren: „Wir haben führende Regierungsvertreter in die verschwitztesten Clubs geschickt, um zu zeigen, dass jeder absolut sicher tanzen kann.“ Schließlich besitze Großbritannien mit Astrazeneca ein „britisches Phänomen, unser Zaubertrank.“

 

Corona in einem zerissenen Land: Belgien und seine Toten

Rückblick, 31.8.2020: Die New York Times wirft einen ernüchternden Blick auf den Verlauf der Corona-Pandemie in Belgien. Etwa 9900 Menschen sind in Belgien gestorben. Seit Ende Mai hat das Land, mit seinen elfeinhalb Millionen Einwohnern statistisch gesehen die Pandemie weitgehend im Griff. Doch in der Zeit davor waren die Opferzahlen dramatisch und brachten Belgien an die traurige Spitze der Corona-Sterblichkeit in Europa. Mehr als 5700 der Toten waren Bewohner von Altenheimen. Während im März viele von ihnen in Krankenhäusern starben, wurden im April nur noch wenige von ihnen in Hospitälern aufgenommen. Die meisten schickte man mit positivem Covid-19 Befund von dort zurück oder nahm sie gar nicht erst auf, jedenfalls wenn sie älter als 75 Jahre waren. Manchmal genügte ein alter von 65, um keine Spitalsbehandlung mehr zu bekommen. Und dies obwohl die Krankenhäuser keineswegs am Rande ihrer Kapazitäten waren. Und dies obwohl nicht nur die Krankenhäuser anfangs unter Mangel an Schutzausrüstung litten, sondern erst recht die Altenheime des Landes lange Zeit fast ohne jede Schutzausrüstung auskommen mussten.

Die Frage, wie es zu dieser humanitären Katastrophe in einem reichen europäischen Land, dem Land der europäischen Hauptstadt, kommen konnte, wird nicht leicht zu beantworten sein. Belgien ist jedenfalls ein Land, das sich an Euthanasie als Lösung für das Ende des Lebens gewöhnt hat. Sogar bei jungen, psychisch Kranken, die Todeswünsche äußern, ist Sterbehilfe in Belgien erlaubt. Warum also soll man das Gesundheitssystem mit älteren Coronapatienten belasten? Belgien ist zugleich ein zerrissenes Land, in dem die beiden konkurrierenden „Nationalitäten“ dafür gesorgt haben, dass parallel agierende Behörden und Parlamente das Vertrauen in die Zentralregierung unterminieren und Grauzonen klientelistischer Korruption geschaffen haben.

Antisemitismus und Corona bekämpfen. Aber mit welchen Mitteln?

Rückblick, 28.8.2020: Der Vorsitzende der Grazer Jüdischen Gemeinde wurde vor sechs Tagen Opfer eines antisemitischen Angriffs eines offenkundig islamistischen verhetzten Syrers. Das Verhalten des Mannes, der zuvor schon die Grazer Synagoge und eine LGBTQ Einrichtung attackiert hat, lässt auf gröbere psychische Probleme schließen.

Österreichs „Integrationsministerin“ Susanne Raab (ÖVP) reagiert nun darauf mit dem üblichen Pauschalangriff auf muslimische Flüchtlinge. Schon im September sollen Maßnahmen zu verpflichtenden Unterrichtseinheiten für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte in Österreich „anlaufen“. Wie diese aussehen soll, ist freilich noch unklar. Denn zusätzliche Budgetmittel sind laut Raabs Sprecherin nicht vorgesehen. Ohne Finanzierung aber flächendeckend tausende von Asylberechtigten zu „unterrichten“ ist eine – wie soll man sagen „interessante Idee“.
Die Maßnahmen sollen, so heißt es weiter, in Kooperation mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und der Israelitischen Kultusgemeinde umgesetzt werden. Geplant ist unter anderem eine verpflichtende Unterrichtseinheit “Antisemitismus” für Flüchtlinge, die im Rahmen der Integrationskurse des ÖIF behandelt werden sollen. Die Kurse sollen für alle Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten verpflichtend sein.

Weiter heißt es, man wolle ein besonderes Augenmerk auf die Multiplikatoren legen. Deutschtrainer, Integrationsberater oder Mitarbeiter von Behörden sollen in Workshops Grundlagenwissen über Antisemitismus erhalten und so bei Zuwanderern und Flüchtlingen antisemitische Haltungen sofort erkennen. Insbesondere diese Ankündigung macht hellhörig. Solche Seminare werden vom ÖIF nämlich schon durchgeführt. Das Material, das dabei verwendet wird ist recht eigentümlich, und offenbar eher vom Interesse geleitet, Menschen von vornherein zu stigmatisieren, die nicht reflexartig die politisch gewünschten Antworten geben. Und zwar solche Antworten, wie sie zum Beispiel das israelische Ministerium „für strategische Angelegenheiten“ vorgibt, deren Hauptaufgabe es ist, jede „unverhältnismäßige“ Kritik an israelischer Politik weltweit als „Antisemitismus“ zu identifizieren, ganz gleich ob sie von Juden, jüdischen Israelis im Ausland, Palästinensern muslimischen Migranten oder sonst irgendjemand geäußert werden. Außer es handelt sich um Rechtspopulisten, mit denen man gerade sonst gemeinsame Sache macht. Aber die reden ohnehin nicht über Israel, sondern über „Soros“ und andere Verschwörungstheorien.

Das Judentum wird im Übrigen vom ÖIF auf eine so naive und unglaubwürdige Weise verherrlicht, dass Vorurteile dadurch wohl eher verstärkt als bekämpft werden. So ist zum Beispiel in dem Material zu lesen, Juden könnten grundsätzlich nie und nimmer rassistisch sein, da Juden ja daran glauben würden, dass die ganze Menschheit von Adam und Eva abstammt. Das mag stimmen, oder auch nicht, da sich mittlerweile weitgehend die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Welt doch älter als 5782 Jahre ist. Vor allem vertreten die Autoren des Materials offenbar die interessante These, dass Christen und Muslime noch nie etwas von Adam und Eva gehört haben. Mit diesem Material wird es sicher gelingen, viel Irritation zu ernten. Aber wer will so „Antisemitismus bekämpfen“?
Ungefähr genauso tauglich, wie die Mittel, mit denen Europas und Amerikas Rechtspopulisten “Antisemitismus” bekämpfen wollen (wenn sie es denn überhaupt wollen) sind auch die Mittel, auf die manche von ihnen im Kampf gegen Corona schwören.

Rückblick, 27.8.2020: Nicht nur Donald Trump und Jair Bolsonaro stehen darauf, und natürlich so manche anderen rechtsradikalen Fanatiker (und wie man hört leider auch Madonna): Hydroxychloroquin. Eine großangelegte Meta-Studie der Universität Neuenburg, die nun im Fachmagazin „Clinical Microbiology and Infection“ erschienen ist, kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. Sie basiert auf 29 Studien mit insgesamt 33.000 Patienten und kommt zum gleichen Schluss, wie die Studie „Recovery Trial“ der Universität Oxford im Juni. Hydroxychloroquin hat, allein verabreicht, nicht einmal eine Placebo-Wirkung. Mit anderen Worten, die Wirkung des Malaria-Mittels gegen Covid-19 ist für sich genommen exakt Null. Schlimmer noch ist seine Wirkung, wenn das Medikament mit anderen zusammen verabreicht wird, zum Beispiel mit dem Antibiotikum Azithromycin, was in der Anfangszeit der Pandemie weit verbreitet war. Dann nämlich erhöht es das Sterberisiko substantiell, um nicht weniger als 27%.

Flüchtlingsalltag in Österreich

Rückblick, 26.8.2020: Ein paar Zahlen zu den in Österreich lebenden Flüchtlingen seit 2015 liefert der heutige „Falter“ in Wien. Insgesamt 70.205 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Iran und Irak erhielten seit 2015 Asyl in Österreich. Viele von ihnen haben inzwischen Arbeit in Österreich gefunden, ca. 680 von ihnen haben in Österreich eine Lehre gemacht., 57% der Iraner besitzen einen Studienabschluss, 37% der Iraker, 34 % er Syrer, aber nur 8% der Menschen aus Afghanistan. Falsch ist das Bild, es handele sich fast nur um junge Männer: 37% der Syrer und 42 % der Afghanen sind weiblich.
Wie zu erwarten, ist ein kleiner Teil dieser traumatisierten Menschen straffällig geworden, auffallend ist allerdings auch, wie viele von ihnen Opfer eine Straftat wurden. Zu einem Großteil der Straftaten kam es nämlich innerhalb von Asylunterkünften, nicht zuletzt aufgrund der dort oftmals herrschenden Bedingungen.
Junge Afghanen traten auffällig als Vergewaltiger hervor, junge Afghaninnen als Vergewaltigungsopfer. Besonders häufig wurden Afghanen wegen Körperverletzung oder Raufhändel angezeigt, nämlich 1244 mal. 1857 Afghanen wurden Opfer von Gewalt, und 919 Syrer.

Gemischte Erfahrungen haben Flüchtlinge mit Österreichern gemacht: 22 % der Frauen und 21 % der Frauen aus Syrien und Afghanistan gaben an, seit ihrer Ankunft in Österreich angeschrien, bespuckt oder körperlich attackiert worden zu sein. 65 % sagen hingegen. Österreich sei gastfreundlich zu ihnen. Und 13 % bekunden sogar, dass das Land extrem gastfreundlich zu Flüchtlingen sei.

Oligarchenalltag in Ungarn

Rückblick, 25.8.2020: Ungarns Außenminister Peter Szijjarto zeigt sich in sozialen Medien in seinem Büro, wie er sich in zahlreichen Telefonaten mit seinen europäischen Kollegen um die Krise in Weissrussland kümmert. Schließlich hat er die besten Drähte zum Kreml. Vor allem aber wohl zu den Oligarchen, die die Macht von Ungarns Ministerpräsident Orban sichern und nach und nach alle Medien im Land kaufen. Die wenigen, die noch Nachrichten recherchieren und nicht nur Propaganda verbreiten, sorgen diese Woche allerdings für Heiterkeit in Ungarn. Während Szijjarto sich angeblich in seinem Büro um Weissrussland kümmert ist er tatsächlich mit seinem Urlaub auf See beschäftigt. Und das ist nicht nur lustig, weil der Außenminister offenbar über die Gabe der Bilokation verfügt, sondern auch aus anderen Gründen interessant: Anders als seine Landsleute, denen Orban dieses Jahr einen Urlaub in der Heimat verordnet, verbringt er die schönen Tage nicht auf dem Balaton-See, sondern vor der kroatischen Adriaküste auf einer Luxusyacht des Oligarchen Laszlo Szijj, der zum engsten Kreis der Orban Vertrauten gehört. Der Urlaub auf der 42 Meter langen und 21 Millionen Euro teuren Luxusyacht ist für ihn reine Privatsache. Auch wenn sie offenkundig sogar gegen die ungarischen „Antikorruptionsregeln“ verstößt. Luxusaffären wie diese gehören in Ungarn ohnehin längst zur Tagesordnung. So fielen Ungarns Vizepremier Zsolt Semjén und Orbáns ehemaliger Kanzleichef János Lázár mit teuren Jagdausflügen und Übernachtungen in Luxushotels auf. Orbáns Kabinettschef Antal Rogán machte 2016 mit einem Luxus-Helikopterflug zu einer Celebrity-Hochzeit Schlagzeilen. All das auf Einladung ebenjener Oligarchen, die nach und nach die letzten freien Medien im Lande aufkaufen. Vorzugsweise solche, die es wagen, über Korruption noch zu berichten.

Der Zähler

Europäisches Tagebuch, 4.10.2021: Gestern ging unsere Ausstellung “Die letzten Europäer” in Hohenems zu Ende.
Die elektronische “Uhr” im Prolog zählte in den letzten Minuten des Ausstellungsjahres die letzten Toten der europäischen Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts auf Null herunter.
Am 20. Januar öffnet die Ausstellung wieder – dann im Volkskundemuseum in Wien!

die letzten 98

 

Mal wieder: Austrittsdrohungen

Rückblick, 22.8.2020: Die Wiener FPÖ möchte wieder aus der EU austreten – oder wenigstens darüber diskutieren. Alles lieber jedenfalls, als über HC Straches Rosenkrieg und seinen gefinkelten Wohnsitz. So sucht man neben der mittlerweile rechtspopulistischen ÖVP im eng gewordenen Raum zum rechtsextremen Rand noch nach Profilierungsmöglichkeiten. Und so fordert man zum Beispiel, Wohnungen im Gemeindebau oder die Mindestsicherung nur noch an österreichische Staatsbürger zu vergeben. Und wenn die Europäische Union das, wie es nun einmal glücklicherweise der Fall ist, rechtlich nicht zulässt, dann muss eben ein Austritt aus der EU als letztes Mittel helfen. Natürlich darf auch Corona dabei als Begründung nicht fehlen:
„Wenn man in so einer schwierigen Situation wie Corona nicht auf die eigenen Staatsbürger schauen darf, muss man über einen Verbleib diskutieren. Es kann nicht sein, dass man gerade in schwierigen Zeiten Staatsbürgern nicht Vorrang geben kann“, so Nepp. Und es könne auch nicht sein, dass über 60 Prozent der Mindestsicherungsbezieher in Wien nicht Staatsbürger seien. „Eine Mindestsicherung ist ein Auffangnetz für unsere Leute. Es geht nicht darum, aus aller Herren Länder Menschen zu uns zu locken, die sich von uns durchfüttern lassen. Auch die Mindestsicherung soll nur mehr Staatsbürgern zur Verfügung stehen“, fordert Nepp. Der „freiheitliche“ EU-Delegationsleiter Vilimsky legt nach und setzt der EU eine „Frist“ bis Ende 2021, eine „andere Richtung einzuschlagen“.

Corona. Zwischenstände August 2021 und 2020

Europäisches Tagebuch, 21.8.2021: Ein Zwischenstand der Corona-Pandemie in der Welt.
Die USA befindet sich – nach einem “ruhigen” Sommer – wieder mitten in einer neuen Welle. Heute ist die Zahl der Toten pro Tag wieder auf über 1000 gestiegen, Tendenz weiter steil nach oben zeigend, bei ca. 150.000 neuen Fällen pro Tag. Beim mangelnden Impffortschritt zeigt sich die noch lange nicht überwundene Spaltung der Gesellschaft. Inzwischen hinkt die USA Europa hinterher.
In Indien hingegen sinkt die Zahl der Toten nun unter 500. Ob man diesen Zahlen glauben kann? Auch in Brasilien sind die Zahlen rückläufig, freilich auf hohem Niveau, mit immer noch mehr als 750 Toten am Tag. Niemand kann wirklich erklären, warum die Kurven sich so in unterschiedliche Richtungen neigen. Das einzige, was manifest bleibt. Es ist noch lange nicht vorbei.

Rückblick, 21.8.2020: Ein Zwischenstand der Entwicklung der Corona-Pandemie in der Welt. In den USA hat die Zahl der Toten inzwischen 175.000 überschritten. Das Land befindet sich immer noch in der ersten Welle und verzeichnet täglich 1000 Tote. Im Gegensatz zu europäischen Ländern hat die Politik der Trump-Regierung offenkundig noch immer nichts dazu beigetragen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Die Tatsache, dass noch immer mehr als 40% der US-amerikanischen Wahlbevölkerung einem offensichtlich geistesgestörten Präsidenten die Treue hält, der regelmäßig obskurantistische bis rechtsradikale Theorien in seinen Tweets verbreitet, die Corona entweder für eine chinesische Verschwörung oder für eine harmlose Grippe halten, lässt freilich darauf schließen, dass auch in der Bevölkerung viel dafür getan wird, den Virus möglichst zu verbreiten. In einem Land, dessen Gesundheitssystem bis heute vom Geldbeutel abhängt, hat dies besonders fatale Folgen. Forscher der Universität Washington in Seattle rechnen inzwischen mit 310.000 Toten bis Anfang Dezember, da sich die Ansteckungsgeschwindigkeit mit dem Beginn der kalten Jahreszeit beschleunigen wird.
Auch in Brasilien, dessen rechtsradikaler Regierungschef Corona für eine Form natürlicher Selektion hält, steigt die Zahl der Toten um ca. 1000 pro Tag. Mittlerweile sind dort nach eher zweifelhaften offiziellen Angaben ca. 117.000 Menschen gestorben. An dritter Stelle rangiert inzwischen Indien. Dort ist der Anstieg von Infektionen und Todesfällen in jüngster Zeit besonders dramatisch. Im Moment hält die Statistik noch bei ca. 58.000 offiziell gemeldeten Toten. Inzwischen sterben aber auch in Indien ca. 1000 Menschen am Tag und die Kurve zeigt weiter nach oben. Besonders fatal erweist sich nun die riesige Kluft zwischen arm und reich im Land mit der bald größten Bevölkerung der Welt (derzeit 1,32 Milliarden gegenüber 1,37 Milliarden in China). Indiens rechtsnationalistische Regierung tut kaum etwas gegen die wirtschaftlichen Folgen der Krise für die Massen der nun vollends Verarmten. Es wird allgemeine damit gerechnet, dass die Opfer des wirtschaftlichen Einbruchs mit den Corona-Toten Schritt halten wird.

Von Erntehelfern und Hausangestellten in Italien – und einem Virus der gerne Auto fährt

Rückblick, 18.8.2020: Im Frühjahr machten Nachrichten die Runde, dass die Ernte in Italien gefährdet sei, weil die Erntehelfer ausbleiben. Zugleich hat deren prekäre Situation in Italien durch die Corona-Pandemie kurzfristig mehr Aufmerksamkeit erfahren.
Bislang haben inzwischen ca. 200’000 Menschen, die bislang schwarz in Italien arbeiten, eine Legalisierung ihrer Beschäftigung beantragt, wie nun das italienische Innenministerium meldete. Die Frist für die Anträge ist am 15.8. abgelaufen. Erwartet war von dem vereinfachten Verfahren vor allem eine Verbesserung der Situation von Erntehelfern, doch die meisten der Anträge betreffen wie jetzt zu erfahren ist vor allem Hausangestellte, z.B. aus Marokko, der Ukraine und aus Bangladesch. Offenbar ist fraglich, ob die Landwirte, die die Anträge für die Erntehelfer hätten unterstützen müssen, überhaupt dazu bereit waren. Hat dies doch auch eine höhere Bezahlung der Ersthelfer zur Folge, die viele Landwirte offenbar scheuen.

Vor zwei Tagen erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz: der Corona-Virus komme mit dem Auto nach Österreich. Vermutlich wollte er eimal wieder über die Balkanroute sprechen. Die offenbar noch nicht dicht genug ist. Gemeint sind aber natürlich Urlauber, nicht zuletzt Menschen die auf dem Westbalkan ihren Heimaturlaub verbringen. Wie auch immer, es mag sein, dass der Virus gerne Auto fährt. Doch 80% der Infektionen in Österreich haben original österreichische Quellen. Die staatliche Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ARGES studiert die Infektionsquellen sehr genau. Bis zum 9.8.2020 jedenfalls könnte man ca. 80-100 Neuinfektionen auf den Westbalkan zurückführen – von ca. 740 bis ca. 870 in den letzten vier Wochen. Aber Kanzler Kurz lässt keine Gelegenheit aus, um Ressentiments zu schüren. Er macht das sehr professionell.

 

Unsere Europakarte – Ende September

Europäisches Tagebuch, 28.9.2021: Nur noch wenige Tage ist unsere Ausstellung “Die letzten Europäer” in Hohenems zu sehen: bis zum 3. Oktober. Aber im Januar 2022  wandert sie weiter ins Volkskundemuseum in Wien. Stay tuned.

Weltkarte, Ende September 2021

Europkarte, Ende September 2021

Weltkarte, Ende September 2021

Europakarte, Ende September 2021

Weltkarte, Ende September 2021

Weltkarte, Ende September 2021